Die Anfänge
Schon bald nach den ersten zufälligen Goldfunden und den ersten Erfahrungen mit dem neuen Metall begannen die Menschen, gezielt nach Gold zu suchen. Die frühen Zivilisationen setzten das glänzende Gestein vor allem in Form von Schmuck als Opfergaben zu religiösen Zwecken ein. Die alten Ägypter, erste Hochkultur der Menschheit, waren geradezu besessen vom Gold. So hielten sich ihre Pharaonen für direkte Nachkommen des Sonnengottes Horus und schreckten auch vor Kriegen nicht zurück, um mit dem edlen Metall ihre gesamte Umgebung damit zu verschönern. Sie eroberten Oberägypten und Nubien, um die dortigen Goldvorkommen auszubeuten. Dafür erfanden die Ägypter eigens ein Prinzip, mit dem noch heute Gold gewonnen wird: den Bergbau. Unablässig schufteten die Sklaven in den Schächten und Gängen, damit nur der Strom an Gold nach Ägypten nicht versiege.
In Mitteleuropa lassen sich die ältesten Schmuckstücke aus Gold auf das zweite Jahrtausend vor Christus datieren. Der Goldene Hut von Schifferstadt oder die berühmte Himmelsscheibe von Nebra, die älteste Darstellung des Himmelsgewölbes Europas, sind mit dem Edelmetall verziert. Sowohl bei den Kelten als auch später bei den Griechen und Römern war Gold ein begehrtes Material zur Schmuckherstellung, daneben zunehmend wertvolles Handelsgut oder direktes Zahlungsmittel, etwa in Form von Münzen.